Was ist Ketose?
Die Leber verwandelt die Fettsäuren in sogenannte Ketonkörper,
die die sonst übliche Glukose als „Treibstoff“ ersetzen. Dieser Prozess wird als Ketose bezeichnet und hat verschiedene gesundheitliche Auswirkungen auf den Körper.
Ursprünglich war die Ketose ein Notfallprogramm des Körpers in Zeiten von Hungersnöten und bei länger andauerndem Fasten. Weil dem Körper keine Kohlenhydrate und kein Zucker mehr zugeführt wurden, musste er seine eigenen Fettdepots angreifen und diese nutzen. In der heutigen Überflussgesellschaft stehen den Menschen jedoch ständig und überall Kohlenhydrate und Zucker zur Verfügung. Die Fettdepots bleiben unangetastet bzw. wachsen immer weiter, weil der Körper genetisch darauf programmiert ist, für schlechte Zeiten vorzusorgen. Nur eine ketogene Diät kann ihn heute noch zur Ketose bringen und so die Fettpolster zum Schmelzen bringen.
Wie das Gehirn die Ketose nutzt
Das Gehirn ist der größte „Energiefresser“ des Körpers. Wenn mitten am Tag bei der Arbeit auf einmal der Heißhunger nach Süßem erwacht, steckt meist das Gehirn dahinter, das nach frischer Energie in Form von Zucker (Glukose) verlangt. Das Gehirn kann seine Energie jedoch auch aus den Ketonkörpern beziehen, die die Blut-Hirn-Schranke überwinden. Schon nach dreitägigem Fasten bezieht das Gehirn rund 25% seiner Energie aus der Ketose, wie eine Studie zeigte. Weil es jedoch nicht ganz ohne Glukose auskommt, setzt das Gehirn die sogenannte Glukoneogenese in Bewegung. Bei diesem Stoffwechselvorgang verwandelt der Körper Protein in Glukose, um das Gehirn damit zu versorgen. Bei einer längeren Ketose bezieht das Gehirn 70% seiner Energie aus Ketonkörpern und 30% aus der Glukoneogenese.
Bereits 1921 wurde die ketogene Ernährung erstmals zur Behandlung von Epilepsie bei Kindern entwickelt. Zwar konnte bis heute nicht eindeutig geklärt werden, welche Mechanismen im Spiel sind, doch tatsächlich zeigte sich in Studien, dass diese Ernährungsform bei der Hälfte der beteiligten Kinder für einen Rückgang der epileptischen Anfälle sorgte und 15% sogar ganz von Anfällen verschont blieben. Jüngere Studien zeigen ähnlich erfolgversprechende Beobachtungen bei der Behandlung von Alzheimer, sowie bei der Behandlung von anderen Krankheiten wie Parkinson und Migräne.
Ketose ist kein Dauerzustand
In den ersten Tagen der Ketose treten Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Probleme, vermehrtes Schlafbedürfnis und der typische fruchtige Mundgeruch auf, bis sich der Körper an die neue Ernährung gewöhnt hat, und die Fettpolster angreift. Die meisten Menschen fühlen sich dann während der ketogenen Diät gesund und fit. Allerdings wurde die Ketose von Mutter Natur speziell als Notfallprogramm entwickelt. Eine dauerhafte ketogene Ernährung ohne Kohlenhydrate und Zucker kann daher zu gesundheitlichen Problemen führen. Sinnvoller ist es, nach der erfolgreichen Gewichtsabnahme auf eine gesunde Low-Carb-Ernährung zu setzen, bei der alle großen Nährstoffgruppen (Fett, Protein, Kohlenhydrate) abgedeckt sind.
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