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Vitamine im Winter

Wenn die Erntezeit von Äpfeln, Birnen und Pflaumen in Deutschland so gut wie vorbei ist, kommt frisches Obst vor allem aus Südeuropa oder vom anderen Ende der Welt in unsere Läden. Wie sinnvoll ist es, den Vitaminbedarf im Winter mit Ananas, Mango und Zitrusfrüchten zu decken, die weit gereist sind?

Der Körper kann einige Vitamine speichern
Unser Körper braucht bestimmte Vitamine und Mineralstoffe regelmäßig, aber er kann einige von ihnen auch teilweise über einen längeren Zeitraum speichern. Besonders Vitamin B und C sollten wir dagegen öfter aufnehmen. Sie sollten regelmäßig verzehrt werden. Deshalb gilt die Empfehlung, täglich fünf Portionen Obst und Gemüse zu konsumieren.

Reifeprozess wird verlängert
Bei uns gibt es heimisches Obst größtenteils von Juni bis Oktober. Danach bekommen wir Äpfel und Birnen aus der Region nur noch als Lagerobst. Durch Folientunnel und andere Innovationen probiert die Landwirtschaft, die Anbauzeit auszudehnen.

Beim Transport auf Schiffen wird die Ware bei etwa 0,5 Grad Celsius gekühlt. Die Luftfeuchtigkeit beträgt dabei etwa 90 Prozent. Die Frucht "schläft" und dadurch wird der Reifeprozess gestoppt.

Lange Lagerung verringert Vitamingehalt
Durch Lagerung und lange Transportwege verringert sich der Vitamingehalt von Früchten allerdings immens. Bei Äpfeln zum Beispiel sind es nach fünf Monaten Lagerung ganze 50 Prozent.

Ein ähnliches Schicksal ereilt Importware. Früchte aus Übersee werden oft unreif geernet und nach Europa verschifft. Zum Teil haben die Früchte also eine lange Lagerungszeit an Bord hinter sich - und der Vitamingehalt verringert sich. So brauchen Ananas aus Costa Rica bis zu 25 Tage bis sie europäische Häfen erreichen. Äpfel und Kiwis aus Neuseeland sind sogar etwa fünf Wochen unterwegs.

Flugware hat meist die schlechtere Ökobilanz
Zitrusfrüchte sind gesund, haben aber meist einen langen Transportweg.
Das meiste leicht verderbliche Obst und Gemüse wird per Flugzeug importiert. Der Vorteil: Die Früchte werden in der Regel reif geernet. Die Ökobilanz ist indes verherrend. Die ausgestoßenen Emissionen eines Flugzeugs übersteigen die von Schiffen um ein Vielfaches.

Also besser keine Flugware? So einfach ist es leider nicht. Je länger regionale Äpfel bei uns gelagert werden, umso schlechter wird auch ihre Ökobilanz. Mit der absurden Konsequenz, dass eingeflogene Äpfel im Frühling eine bessere Ökobilanz haben als einheimische Sorten.

Regional und saisonal
Also lieber Vitamine in Pillenform? Nein, Obst essen ist immer noch deutlich gesünder. Um klimaschädliche Emissionen zu vermeiden und sich trotzdem vitaminreich zu ernähren, sollten wir auf saisonales Obst und Gemüse aus der Region zurückgreifen. Ein Saisonkalender hilft dabei, den Überblick zu bewahren. Oft können wir unseren Vitaminbedarf zum Beispiel auch durch regionale Gemüsesorten decken und so auf importiertes oder lange gelagertes Obst verzichten.

Aber auch Tiefkühlware ist eine Alternative. In den gefrorenen Früchten bleiben die Vitamine durch das erntereife Schockfrosten weitestgehend erhalten und können zu leckeren Smoothies verarbeitet werden - der Kreativität sind dabei keine Grenzen

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