Fitness Blog

EGYM BioAge

Das EGYM BioAge

Damit Ihr leichter versteht, wie sich ihr Training positiv auf ihre individuelle Fitness und Gesundheit auswirkt, ist es entscheidend, Fortschritte sichtbar zu machen. Denn wer Fortschritte sieht, dem fällt es leichter, motiviert zu bleiben. Das EGYM BioAge ist ein umfassender Fitness- und Gesundheitsindikator, der eine Vielzahl von Messungen des Nutzers berücksichtigt. Daraus wird das BioAge berechnet, das im Bezug auf das tatsächliche Alter eines Mitglieds einfach zu interpretieren ist.

Lesezeit

Ungefähr 10 Min.

Warum gibt es das BioAge überhaupt?

Unsere Motivation ist es die heutigen Möglichkeiten der Digitalisierung und Technologie zu nutzen, um das Training bei Selection Fitness für jeden erfolgreich zu machen.

Jeder weiß, dass körperliches Training einen positiven Einfluss auf die Gesundheit hat. Schwieriger aber ist es, das genaue Ausmaß dieses Effektes messbar und leicht verständlich zu machen. Die größte Herausforderung laut unserer 35jährigen Erfahrung besteht darin, Mitglieder bei folgenden Fragestellungen zu unterstützen:

Wie kann ich mich selbst zu regelmäßigem Training motivieren? Wie ist mein aktueller Gesundheitszustand, wie war er vor einiger Zeit? Wie kann ich am besten fit werden? Wie sehe ich die positiven Auswirkungen auf meine Gesundheit und weiß, dass ich auf dem richtigen Weg bin?

All das sind genau die Gründe wieso wir gemeinsam mit EGYM das EGYM BioAge konzipiert haben. Kurz gesagt existiert das BioAge, um:

  • Eine gut durchdachte und wissenschaftlich fundierte Bewertung des Gesundheitszustandes zu ermöglichen
  • Eine strukturierte und zielgerichtete individuelle Trainingsberatung zu ermöglichen
  • Das Nachvollziehen und Visualisieren der positiven Auswirkungen des Trainings auf die eigene Gesundheit zu ermöglichen

Andere Elemente unseres Ansatzes sind komplementär zum EGYM BioAge, als umfassender Gesundheits- und Fitnessindikator. Zum Beispiel helfen unsere Aktivitätspunkte und Aktivitätslevel dabei, Mitglieder dafür zu belohnen, dass sie aktiv sind, sogar schon bevor Veränderungen in Gesundheit und Fitness messbar sind, sowie die gesunde Gewohnheit zu entwickeln, regelmäßig zu trainieren.

 

Was steckt hinter dem BioAge?

Um das BioAge zu berechnen, verwendet EGYM eine ausgeklügelte Analyse verschiedener wissenschaftlich nachgewiesener Faktoren, die in direkter Beziehung zur körperlichen Leistungsfähigkeit, der Gesundheit und des Status des Immunsystems stehen - es stellt also einen ganzheitlichen Ansatz dar. Dank des einzigartigen, großen Datenpools auf das wir mit Selection Fitness bei EGYM als Referenz zurückgreifen zu können, bietet das EGYM BioAge eine sehr zuverlässige Benchmark-Berechnung mit Millionen von Datenpunkten, die über viele Jahre gesammelt wurden. Dies ermöglicht auch, die Berechnung immer weiter zu optimieren und noch präziser zu machen. Das alles natürlich mit dem Ziel Trainer und Mitglieder dabei zu unterstützen gemeinsam Fitness und Gesundheitsziele zu erreichen.

Das EGYM BioAge kombiniert eine Vielzahl von Messwerten und Gesundheitsparametern, die in vier Bereiche unterteilt werden:

  • Kraft
  • Flexibilität
  • Stoffwechsel
  • Kardio

 

 

Wie kommt der Wert des BioAge zustande?

Das biologische Alter zeigt, wo Trainierende im Vergleich zu typischen Durchschnittswerten ihres realen Alters stehen. So wird zum Beispiel für den “Kraft” Wert die an EGYM Smart Strength Maschinen erzielte Maximalkraftleistung mit den vorliegenden Daten verschiedener Altersgruppen verglichen. Flexibilität wird dank des EGYM Fitness Hubs endlich verlässlich messbar. Die Werte für “Kardio” und “Stoffwechsel” können über kompatible Partnergeräte gemessen werden.

 

Das lässt sich auch so beschreiben: Wenn zum Beispiel ein 50-Jähriger eine Leistung erzielt, die dem Durchschnitt aller 45-Jährigen Nutzer entspricht, resultiert daraus folglich ein jüngeres biologisches Alter – von 45 Jahren. Umgekehrt gilt natürlich dasselbe: Ein schlecht trainierter 30-Jähriger, der nur die durchschnittliche Maximalkraftleistung aller 40-Jährigen im Vergleich erbringt, ist entsprechend biologisch schon 40 Jahre alt.

 

Wie stehen die Parameter des BioAge in Bezug zur Gesundheit?

Der “Kraft” Wert

Der “Kraft” Wert setzt das Körpergewicht des Benutzers in Relation zu seiner Kraft.

Die Kraft ist die Grundlage einer Person, um mechanische Aufgaben zu verrichten, Kräfte und Momente auszuüben. Ein Verlust an Muskelmasse und Kraft kann verschiedene Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Probleme verursachen, wie Abnahme der Knochendichte, Fettzunahme und Diabetes (Westcott, 2012). Darüber hinaus ist die Auswirkung einer Sarkopenie (Verlust von Muskelmasse und Kraft) ein weit verbreitetes Problem in modernen Bevölkerungen, das durch ein Widerstandstraining wirksam verzögert werden kann (Morley et al., 2011). Starke Muskeln fungieren auch als hormonell aktives Organ, das schützende Myokine produziert, die das Immunsystem verjüngen (Nieman und Wentz, 2019).

Der “Stoffwechsel” Wert

Der “Stoffwechsel” Wert gibt weitere Einblicke in den Gesundheitszustand, indem er Gewicht, Fett und Größe in Beziehung setzt. Er wird durch den Body-Mass-Index (BMI), die Körperzusammensetzung und das Taille-Hüft-Verhältnis berechnet. Der BMI ist ein weit verbreiteter, leicht zu berechnender Gesundheitsindikator, sollte aber nicht in Isolation betrachtet werden. Daher geht das EGYM BioAge weiter. Ein guter Stoffwechselzustand ist auch ein Indikator für ein gut funktionierendes Immunsystem (de Heredia et al., 2003). Kombiniert mit dem Körperfettanteil und dem Taille-Hüft-Verhältnis gibt er das Vorhersage-Niveau für den Stoffwechsel des Anwenders signifikant an.

  • Der Körperfettanteil setzt das Körperfett in Relation zur Gesamtkörpermasse. Ein Körperfettanteil innerhalb des Normbereichs ist ein Hauptfaktor für die Prävention des metabolischen Syndroms (Zhu et al., 2003). Darüber hinaus ist er mit der Verringerung des Risikos von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und der Senkung des Krebsrisikos verbunden (Britton et al., 2013 und De Koning, 2007).
  • Das Taille-Hüft-Verhältnis als Schätzwert für die abdominale Fettverteilung ist mit kardiovaskulären Erkrankungen und Ereignissen assoziiert (De Koning et. al., 2007). Eine noch bessere Vorhersage ergibt sich, wenn die Messergebnisse mit der BMI-Messung kombiniert werden können, wie beim EGYM BioAge (WHO, 2011). Das Verhältnis von Taille zu Hüfte wird berechnet, indem der Taillenumfang durch den Hüftumfang geteilt wird.
  • Ein BMI-Wert innerhalb des vorgeschlagenen Normbereichs steht im Zusammenhang mit reduzierten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Bluthochdruck, Dyslipidämie und Gesamtmortalität (U.S. Department of Health and Human Services, 2013). Der BMI ist definiert als das Gewicht einer Person in Kilogramm geteilt durch das Quadrat der Körpergröße in Metern (kg/m²).

Der “Kardio” Wert

Der “Kardio” (kardiovaskuläre) Wert kombiniert den Ruhepuls, den Blutdruck und das VO2max. Er gibt einen Überblick über die kardiovaskuläre Kapazität, Leistung und Gesundheit. Ein starkes Herz-Kreislauf-System ist auch mit einem starken Immunsystem verbunden (Kullo et al., 2007). Diese Methoden werden in der medizinischen Praxis allgemein zur Bestimmung des Gesundheitszustands verwendet.

  • Die VO2max wird als das präziseste Maß für die kardiovaskuläre Fitness angesehen und häufig zur Beurteilung des Status von Sportlern verwendet. Eine höhere VO2max geht mit einer größeren Fähigkeit des Körpers einher, Sauerstoff zu übertragen und zu verbrauchen (Hawley, 1992).
  • Ein hoher Blutdruck kann ein Indikator für Grunderkrankungen sein und kann langfristige Auswirkungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Nierenversagen haben. (Williams, 2018; Frese, 2011).
  • Eine niedriger Ruhepuls ist ein guter Indikator für die kardiovaskuläre Fitness (Silva, 2018). Daher sagen niedrigere Werte ein verringertes Risiko für koronare Herzerkrankungen, myokardiale Ereignisse und die allgemeine Sterblichkeit bei kardiovaskulären Erkrankungen voraus (Fox et al., 2007).

Der “Flexibilitäts” Wert

Der FlexibilitätsWert entspricht der allgemeinen Beweglichkeit eines Nutzers im Vergleich zu seiner Altersgruppe. Er beinhaltet eine detaillierte Übersicht über die Flexibilität bestimmter Muskelgruppen. Diese Übersicht zeigt auch an, ob Dysbalancen in der Flexibilität eines Nutzers bestehen. Der Nutzer kann die Rohwinkel mit Fitness Hub oder Partnergeräten aller durchgeführten Flexibilitätstests einsehen, einschließlich der Fortschritte zum letzten Messzeitpunkt. Außerdem wird angezeigt, ob der aktuelle Wert im Vergleich zu einem normalisierten Wert des Alters des Nutzers ein guter, durchschnittlicher oder schlechter ist. Auf dem Bildschirm werden zusätzliche Informationen über die gesundheitlichen Auswirkungen und den Kontext der Beweglichkeitstests angezeigt. Dazu gehören auch spezifische Trainingsempfehlungen zur Verbesserung der Beweglichkeit basierend auf den individuellen Ergebnissen. Außerdem wird eine direkte Verbindung zu unseren Smart Flex Maschinen hergestellt. Die Trainingseinheiten an den Smart Flex Maschinen können dabei helfen, die allgemeine Flexibilität durch angeleitetes Muskellängentraining zu verbessern.

  • Es ist weithin erwiesen: Flexibilität nimmt mit dem Alter ab. Zwischen dem 30. und 70. Lebensjahr nimmt die Beweglichkeit um 20-30% ab (Adams et al., 1999). Dies wurde nicht nur für die Gesamtbeweglichkeit nachgewiesen, sondern auch für spezifische Gelenke, die einen Rückgang des Bewegungsumfangs aufweisen, z.B. die Nackenbeugung (Lind et al., 1989; Youdas et al., 1992) oder die Rumpfseitenbeugung (Fitzgerald et al., 1983)
  • Flexibilität ist entscheidend, sowohl für das tägliche Leben als auch die sportliche Leistungsfähigkeit. Sie hilft einer "Person, die funktionellen Anforderungen des Lebens zu meistern, und fördert die Möglichkeiten der Person an Freizeitaktivitäten teilzunehmen." (Adams et al. 1999). Umgekehrt kann "ein Mangel an Flexibilität die Verletzungsrate erhöhen und funktionelle Probleme verursachen, besonders bei denjenigen, die viel sitzen, sowie bei Personen mittleren und höheren Alters" (Adams et al. 1999).
  • Die Ursachen oder zugrunde liegenden Mechanismen für den Verlust der Bewegungsfreiheit sind der Verlust von Sarkomeren, nicht nur parallel, sondern auch in Serie (Narici et al., 2003)

Die aktuelle Berechnungsmethode des Wertes für Flexibilität basiert auf der aktuellen wissenschaftlichen Literatur, internen Tests von EGYM und unseren Beta-Tests mit Testkunden. Wir erwarten aber, dass wir im Laufe der Zeit die weltweit größte Datenbasis für Flexibilität aufbauen und somit die Aussagekraft des Flexibilitätswertes und seine Beziehung zum Alter stetig erweitern und seine Nutzbarkeit weiter optimieren können.

Fitness Hub macht Flexibilität messbar und Fortschritte sichtbar – mit Flexibilitätstests und dem BioAge direkt auf der Trainingsfläche!

Mehr erfahren

Literatur & Quellen

Adams, K., O'Shea, P., & O'Shea, K. L. (1999). Aging: its effects on strength, power, flexibility, and bone density. Strength and conditioning Journal, 21, 65-77.

Britton, K.A.; Massaro, J.M.; Murabito, J.M.; Kreger, B.E.; Hoffmann, U.; Fox, C.S. (2013). Body fat distribution, incident cardiovascular disease, cancer, and all-cause mortality. Journal of the American College of Cardiology 62(10): 921-925.

De Koning, L., Merchant, A. T., Pogue, J., & Anand, S. S. (2007). Waist circumference and waist-to-hip ratio as predictors of cardiovascular events: meta-regression analysis of prospective studies. European heart journal, 28(7), 850-856.

Fitzgerald, G. K., Wynveen, K. J., Rheault, W., & Rothschild, B. (1983). Objective assessment with establishment of normal values for lumbar spinal range of motion. Physical therapy, 63(11), 1776-1781.

Fox, K., Borer, J. S., Camm, A. J., Danchin, N., Ferrari, R., Sendon, J. L. L., ... & Heart Rate Working Group. (, 2007). Resting heart rate in cardiovascular disease. Journal of the American College of Cardiology, 50(9), 823-830.

Frese, E. M., Fick, A., & Sadowsky, H. S. (2011). Blood pressure measurement guidelines for physical therapists. Cardiopulmonary physical therapy journal, 22(2), 5.

Hawley, J.A., and Noakes, T.D. (, 1992). Peak power output predicts maximal oxygen uptake and performance time in trained cyclists. European Journal of Applied Physiology, 65: 79-83.

de Heredia, F.P.; Gómez-Martínez, S.; Marcos A. (2003). Obesity, inflammation, and the immune system. Proceedings of the Nutrition Society. 71(2): 332-338

Kullo I.J.; Khalegh, M.; Hensrud, D.D. (2007). Markers of inflammation are inversely associated with V̇o2 max in asymptomatic men. Journal of Applied Physiology. 102(4): 1374-1379

Lind, B., Sihlbom, H., Nordwall, A., & Malchau, H. (1989). Normal range of motion of the cervical spine. Archives of physical medicine and rehabilitation, 70(9), 692-695.

Morley, J. E., Baumgartner, R. N., Roubenoff, R., Mayer, J., & Nair, K. S. (2001). Sarcopenia. Journal of Laboratory and Clinical Medicine, 137(4), 231-243.

Narici, M. V., Maganaris, C. N., Reeves, N. D., & Capodaglio, P. (2003). Effect of aging on human muscle architecture. Journal of applied physiology, 95(6), 2229-2234.

Nieman DC, Wentz LM. 2019. The compelling link between physical activity and the body's defense system. Journal of Sport and Health Science. 8(3): 201-217.

Silva, D. A. S., Lima, T. R. D., & Tremblay, M. S. (2018). Association between resting heart rate and health-related physical fitness in Brazilian adolescents. BioMed research international, 2018.

Westcott, W. L. (2012). Resistance training is medicine: effects of strength training on health. Current sports medicine reports, 11(4), 209-216.

Youdas, J. W., Garrett, T. R., Suman, V. J., Bogard, C. L., Hallman, H. O., & Carey, J. R. (1992). Normal range of motion of the cervical spine: an initial goniometric study. Physical therapy, 72(11), 770-780.

World Health Organization. (, 2011). Waist circumference and waist-hip ratio: report of a WHO expert consultation, Geneva, 8-11 December 2008.

Zhu, S.; Wang, Z., Shen, W.; Heymsfield, S.B.; Heshka, S. (2003). Percentage of body fat ranges associated with metabolic syndrome risk: results based on the third National Health and Nutrition Examination Survey (1988-1994). The American Journal of Clinical Nutrition. 78(2): 228-235

 

zur Übersicht